Basketball: Erst der Titel, dann der Traum

Ymke Brouwer, Lernende der 17B, steckt derzeit in den Vorbereitungen auf den im Herbst angesetzten Basketball-Meisterschaftsstart. Ihr Spitzenteam BC Winterthur will ganz nach oben. Mit Ymke in einer Schlüsselposition.

Derzeit trainiert das Basketball-Talent noch viel individuell. Während des Corona-Peaks waren selbstredend auch die Sporthallen und indoor-Courts geschlossen. Stattdessen traf man Ymke fast täglich auf öffentlichen Basketball-Plätzen. Hunderte Würfe schulten Quote, Präzision und Technik. Daneben absolvierte die 18-Jährige zahlreiche Athletik-Einheiten. In der Summe ergibt sich so fast ein 50%-Pensum. Zu fünf bis sechs wöchentlichen Basketball-Trainings gesellen sich auch noch drei Kraftraum-Aufenthalte. Ein solches Mammut-Programm ist nur dank des sportfreundlichen Lehrbetriebs möglich. Ymke absolviert den berufspraktischen Ausbildungsteil beim Personalvermittler Axxeva.

Im Hinblick auf die kommende Meisterschaft rückte die Winterthurer Hauszeitung Ymkes Klub in den Fokus. Und damit naturgemäss auch Ymke selbst. Die UNITED-Lernende wechselte vor einem Jahr von GC in der NLB in die Eulachstadt und etablierte sich bei der NLA-Spitzenmannschaft von Beginn weg in der Starting-5 – der Startformation. Nach dem gewonnenen Schweizer Cup anfangs Februar soll es in der kommenden Spielzeit auch erstmalig mit der Meisterschaft klappen. Dazu wird der BCW auch ausländische Profi-Spielerinnen unter Vertrag nehmen. Insgesamt dürfen die NLA-Vereine drei Ausländerinnen engagieren, zwei Basketballerinnen können als Profis beschäftigt werden.

Neben den beiden nationalen Modi (Meisterschaft, Cup) möchte Winterthur auch international antreten. Es prüft daher die Teilnahme am EuroCup. Bedingt durch die zusätzlichen Reise-Kosten ist dies primär ein finanzieller Kraftakt. Veranschlagt wird das Europa-Abenteuer mit Zusatzkosten von gegen 85’000 Franken.

Erste Spuren auf internationalem Parkett hinterliess Ymke bereits als U16- und U18-Nationalspielerin. Sie war im letzten Herbst zudem im Aufgebot für die A-Nationalmannschaft, musste infolge einer Verletzung aber noch forfait fürs A-Team erklären. Ihre mittelfristige Zukunft strebt Ymke so oder so im internationalen Umfeld an. Ihr Ziel ist ein Stipendium an einem College in Nordamerika. Die dortigen Ligen gelten als beste weltweit. Im Bestfall erhielte Ymke ab 2021 ein Stipendium, könnte so ihre schulische Ausbildung vertiefen. Gleichzeitig und prioritär hievte Ymke aber ihre Basketball-Skills auf ein neues Level und profitierte vom kompetitiven Trainings- und Meisterschaftsbetrieb. Um ihren Sport-Traum zu verwirklichen, arbeitet Ymke nun auch mit Scouts zusammen, die sie einst an der U16- und U18-EM entdeckten und die ihr nun mit Kontakten in die US-College-Welt wichtige Türen öffnen sollen.

Die anvisierten Titeltrophäen hierzulande sollen demnach nur ein Zwischenschritt auf dem Weg nach Nordamerika sein.

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