Die beiden Beachvolleyball-Profis biegen auf die Zielgeraden einer aufregend spannenden Olympia-Qualifikation. Tokyo ist in Sichtweite, auf sicher haben die Heidrich-Geschwister indes noch nichts.
Dabei ist die Gemütslage bei den Heidrich-Geschwistern unterschiedlich. Joana Heidrich, die die UNITED im Sommer vor zehn Jahren erfolgreich abschloss, belegt mit ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré Platz 11 in der Weltrangliste. Im bereinigten, natürlich noch provisorischen Olympia-Ranking (pro Land dürfen nur zwei Paare nach Tokyo) nimmt Joana ebenso Rang 11 ein. Dies würde zum jetzigen Zeitpunkt genügen, um nach Fernost delegiert zu werden. Für die bald 30-Jährige wären es nach Rio 2016 die zweiten Olympischen Spiele. Auch wenn noch zwei 4-Stern-Turniere ausstehend sind, ist die Qualifikation wahrscheinlich. Zu gut waren die bisherigen Resultate, als beruhigend gross schätzen Volley-Experten das Punktepolster auf die «Nicht-Olympia-Plätze» ein. Sowohl im Damen- wie im Herren-Wettbewerb bestreiten 24 Duos den Olympia-Wettkampf.
Adrian Heidrich (26, UNITED-Abschluss 2015) blickt mit seinem Partner Mirco Gerson auf ein turbulentes halbes Jahr zurück. Corona-bedingt reduzierte sich die Anzahl an Qualifikationsturnieren drastisch. Anstatt regelmässige Einsätze auf allen Erdteilen zu spielen, fielen Events der Pandemie zum Opfer oder wurden als Serienveranstaltung im Bubble-System durchgeführt. So wurden kürzlich im mexikanischen Cancún gleich drei Turniere der 4-Sterne-Kategorie innert 12 Tagen veranstaltet. Die windigen, tropischen Verhältnisse kamen Adrian und Co. nicht entgegen. Auf ihrer Trainingsbasis in Bern oder Fuerteventura herrschen bekanntlich andere Bedingungen. Fünf Wochen vor dem Ende der Qualifikationsphase belegen Heidrich/Gerson Platz 20 im provisorischen Tokyo-Ranking. Noch bietet sich dem besten Schweizer Beach-Duo indes zwei Premium-Turniere in Sotchi (RUS) und Ostrava zur Äufnung des Punktekontos. Rang 18 reicht mutmasslich zur Olympia-Qualifikation. Die Teams liegen eng beieinander, ein Ranglisten-Vorstoss ist weiterhin machbar. Als Hintertürchen bietet sich dem 26-jährigen Klotener und seinem Partner Ende Juni noch eine letzte Qualifikationsmöglichkeit. Im Finale für einen letzten Quotenplatz kämpfen 16 Teams ums letzte Olympia-Ticket.
Wir drücken Joana und Adrian die Daumen für den Olympia-Schlussspurt. (18.5.2021)