Eishockey: 3 UNITEDS im Aufgebot für die U20-WM

Mit Simon Knak, Keanu Derungs und Noah Meier ist ein UNITED-Trio für die kommenden U20-Weltmeisterschaften im kanadischen Edmonton aufgeboten worden. Die Vorbereitungen und Perspektiven sind speziell.

Die Vergabe der WM-Medaillen in der wichtigsten Junioren-Kategorie erfordert Corona-bedingt aussergewöhnliche Anstrengungen. In der fünftgrössten kanadischen Stadt wird rund um die U20-Weltmeisterschaften ein Bubble-System aufgezogen. Dazu reisen die Teams mit einer von der IIHF gecharterten Maschine bereits am 13. Dezember nach Nordamerika – zwölf Tage vor dem WM-Auftakt. Nach der Ankunft müssen die Spieler zunächst und für vier Tage in ihr Hotelzimmer in Quarantäne. Nach neuerlichen Covid-Tests kann das Eistraining vor Ort starten. Beim Turnier selbst sind keine Zuschauer zugelassen.

Für die Stürmer Simon Knak (Portland Winterhawks/WHL bzw. HC Davos), Keanu Derungs (Victoria Royals/WHL, beide in 17er-Klassen) und Noah Meier (GCK / ZSC Lions, 18B) startet der Zusammenzug mit der Nationalmannschaft jedoch früher; U20- Nationaltrainer Marco Bayer eröffnet die Vorbereitungen hierzulande schon Anfang Dezember. Zu jenem Zeitpunkt befindet sich das Schweizer Aufgebot noch in Übergrösse und umfasst 34 Talente. Das WM-Ticket dürften dann aber nur etwa 25 Akteure erhalten. Mit dem Grossaufgebot will man auf allen Positionen gegen Corona-Ausfälle gewappnet sein.

Die Schweiz ist in Edmonton an Position 5 gesetzt und spielt in der Vorrunde gegen Titelverteidiger Kanada, Finnland, die Slowakei und Deutschland. Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizieren sich für die K.O.-Phase der Viertelfinals.

Die Corona-Wirren eröffnen aber auch Perspektiven. In der Schweiz läuft der Meisterschaftsbetrieb seit Oktober mehr oder weniger flüssig. Das gilt für die National League (NLA) und die Swiss League (NLB), aber auch für die beiden höchsten Junioren-Stufen (U20-Elit/U17-Elit). Die Schweizer Spieler sind also bereits im Meisterschafts- und Spielrhythmus drin – im Gegensatz zu vielen anderen Nationen. In Deutschland etwa finden erst ab Dezember erste Ernstkämpfe statt. Der Betrieb in der nordamerikanischen NHL, AHL und den drei hochwertigen Juniorenligen ruht sogar noch bis im neuen Jahr. Die Schweiz reist daher mit einem gewissen Startvorteil nach Übersee. Auch deshalb sprach Nationaltrainer Bayer selbstbewusst von einer Medaille als Zielvorgabe.

Wir wünschen Simon, Keanu und Noah viel Erfolg und drücken für ein definitives WM-Aufgebot die Daumen. (24.11.2020)