Wie die Jungfrau zum Kind: Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft qualifiziert sich über Nacht für die Weltmeisterschaften in Ägypten. UNITED-Absolvent Luka Maros trifft in der Vorrunde auf die Medaillenkandidaten Frankreich und Norwegen sowie Österreich.
Es sind schon unglaublich aussergewöhnliche Zeiten, diese letzten Monate, Wochen und vorallem Tage. Auch im Handball – oder gerade im Handball. In der Altjahrswoche und anfangs Januar veranstaltete der Schweizer Verband einen Lehrgang. Mit an Bord: Luka Maros, der die UNITED 2014 erfolgreich abschloss, seit 2015 bei Serienmeister Kadetten Schaffhausen unter Vertrag steht und bereits über 50 Mal für die A-Nationalmannschaft auflief.
Die Schweizer Nationalmannschaft hätte je zwei Mal gegen Italien und Rumänien testen, sich im Hinblick auf die weitere EM-Kampagne im März mit den dortigen Ernstkämpfen gegen Finnland weiterentwickeln wollen. Nach Corona-Meldungen beim italienischen Staff fand jeodch nur ein Vergleich mit den Südländern statt – Luka Maros steuerte 2 Treffer zum 29:23-Erfolg bei –; auf die Rumänien-Spiele wurde ganz verzichtet. Stattdessen trainierte man in der letzten Woche im Aargau und trug ein Testspiel gegen den NLA-Vertreter GC Amicitia aus. Bei den Stadtzürchern hütete U19-Nationaltorhüter Roman Bachmann das Gehäuse.
In den letzten Tagen folgte nun ein neuerlicher Turnaround: Am Dienstag erreichten die ersten Corona-Gerüchte den WM-Veranstalter und die Presse. Im Verlaufe des Nachmittags wurde bekannt, dass sich Tschechien aufgrund von Covid-Erkrankungen zurückzieht. Als erste Nachrück-Nation stand Nord-Mazedonien bereit. Wenige Stunden später musste auch die USA die WM-Segel streichen und nach insgesamt 18 teaminternen Corona-Fällen forfait erklären. Die Schweiz, die nach der internationalen Setzliste als zweite «Lucky-Looser» gesetzt war, kam ultimativ spät, aber definitiv doch noch zum Handkuss. Die Schweiz nimmt damit nach 26 Jahren erstmals wieder an Weltmeisterschaften teil.
«Wir verbrachten den heutigen Mittwoch in Einzel-Isolation auf dem Campus der Kadetten Schaffhausen», gibt Luka Maros Einblicke. Am Morgen erfolgte ein weiteres Mal die Corona-Testung, nun warten wir auf das Resultat». Läuft alles nach Plan, fliegt der UNITED-Absolvent im Verlaufe des Donnerstagmorgens gegen Süden in die ägyptische Hauptstadt. Nur wenige Stunden später steht dann bereits das erste WM-Spiel an. Die Schweiz fordert zum Auftakt Nachbar Österreich. Die weiteren Vorrundengegner sind Norwegen (Samstag, 20.30Uhr) und Frankreich (Montag, 18.00Uhr).