Die UNITED-Absolventin erreicht mit ihrem Team Rheineck/Uzwil in der 4er-Konkurrenz den starken 3. Platz.
In der Kategorie «4er Offen» erlebte der Vierer mit der UNITED-Absolventin von 2019 seine WM-Premiere. Laura und ihre Kolleginnen nahmen zwar bereits zwei Mal an einer Europameisterschaft teil und holten dort Silber und Bronze. Für eine Weltmeisterschaft konnte sich das Ostschweizer Quartett indes noch nie qualifizieren. Bereits zum dritten Mal nach 2010 und 2016 trafen sich die weltbesten Kunstradfahrer und Radballer in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Dass die Randsportart zugkräftig ist, bewiesen die drei Wettkampftage in der Porsche-Arena. Insgesamt strömten fast 12’000 Fans an die Radball- und Kunstrad-Events. Auf der Sportseite zählten rund 300 Athletinnen und Athleten aus fast 20 Nationen zum Teilnehmerfeld.
Laura Tarneller (ganz links) und der Schweizer Vierer im akrobatischen Einsatz. Bild: zVg.Die Trainings, das Einfahren und Warm-Up in der modernen Porsche-Arena verliefen dann nach dem Geschmack von Laura und Co. «Wir hatten super Test-Aufführungen, holten uns Selbstvertrauen und konnten die Auftritte in diesem Velo-Tempel auch geniessen», blickt Laura sehr positiv zurück. Für den Ernstkampf, diese bloss fünf Minuten, in denen sich alles entscheidet und die Medaillen vergeben werden, nahm sich der Schweizer Vierer in erster Linie vor, sturzfrei zu bleiben. Diese Rechnung ging dann leider nicht ganz auf und kostete die Schweiz in der Endabrechnung den Silber-Platz. Lauras Quartett realisierte insgesamt 176,4 Punkte. Damit blieb das Team Reineck/Uzwil doch einige Zähler unter der phänomenalen Leistung im Rahmen der WM-Qualifikation bzw. Schweizermeisterschaften, wo über 190 Zähler erreicht wurden. Die Silbermedaille wurde schliesslich um lediglich einen Punkt verpasst. Den WM-Titel sicherte sich überlegen Deutschland, Platz 2 ging an Österreich. Das Fazit fällt gleichwohl positiv aus: «Die Ambiance war einzigartig, die Zuschauer stimmungsvoll laut, der ganze Anlass unvergesslich. Das motiviert sehr für die Zukunft.»
Familiäres Umfeld
Wer das WM-Klassement studiert, sieht nur drei rangierte Nationen. Laura erklärt das Mini-Teilnehmer-Feld: «Wer an eine WM will, muss eine hohe Punkte-Qualifikation erfüllen, allein diese Marke stellt eine grosse Hürde dar. So wird sichergestellt, dass das WM-Level ansehnlich und mehr oder minder ausgeglichen ist.» Die traditionell ebenfalls starken 4er-Nationen aus der Slowakei, Japan oder China beschickten die Titelkämpfe heuer aber nicht.
In der überschaubaren Grösse der Kunstrad-Szene sieht Laura nichts Negatives, im Gegenteil: Wir kennen alle Mannschaften, daraus entstanden viele Freundschaften und tolle Begegnungen. «Natürlich sind wir Konkurrenten, aber nach den Wettkämpfen geniessen wir die Anlässe oftmals auch Team-übergreifend.», schildert Laura. Auf einen dieser Wettkämpfe vom kommenden Jahr freut sich Laura bereits jetzt. Einer der vier Weltcups wird in Hongkong ausgetragen. «Das wird eine spannende Reise und ein Wettkampf mit einigen neuen Mannschaften.
Spitzensport neben Vollzeit
Bis dahin wird sich Laura weiterhin in der Balance halten müssen – im doppelten Sinne: Zum einen verlangt ihr Sport per se viel Sinn fürs Gleichgewicht. Auf der anderen Seite arbeitet die UNITED-Absolventin seit ihrem Abschluss im 100%-Pensum. Unter der Woche absolviert sie dann täglich abends die Rad-Trainings, hinzu kommen dann nochmals einige Stunden Kraft, Konditions- und Mental-Training. «Diesen Effort leiste ich gerne, der Kunstradsport gefällt mir weiterhin aussergewöhnlich gut!»
Wir gratulieren Laura zu WM-Bronze und wünschen weiterhin viel Erfolg (2.11.2021)