Olympia: Der UNITED-Rückblick auf «Paris 2024»

Ein Septett UNITEDS nahm an den kürzlich zu Ende gegangen Olympischen Spielen teil. BMXler Simon Marquart (5.), Ruderer Dominic Condrau (6.) und Kunstturner Taha Serhani (7.) erreichten das Finale und ein olympisches Diplom! Herzlichen Glückwunsch auch an Schwimmer Antonio Djakovic, Leichtathlet Ricky Petrucciani, Mountainbikerin Sina Frei und Judoka Nils Stump.

Simon Marquart, BMX:  Nach Steigerungslauf im Olympia-Final

Simon Marquart brauchte einige Runs, um in seinen Olympia-Wettkampf hineinzukommen. Der 28-jähirge Winterthurer belegte nach den Viertelfinals den 19. Rang und qualifizierte sich damit nur knapp für die Hoffnungsrunde. Dort drehte der Weltmeister von 2022 aber gehörig auf, er sicherte sich Rang 2 und war nun heissgelaufen. In den drei «Semis» belegte Simon die Ränge 3, 3 und 4, totalisierte 10 Rangpunkte und erreichte als 5. das Olympia-Finale der besten Acht. Im Medal-Run war dann gegen die französische Armada nichts auszurichten. Hinter den drei Einheimischen, die die Olympia-Bahn erheblich öfters testen konnten, fuhr Simon auf den starken fünften Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Mit Filib Steiner war noch ein zweiter UNITED im BMX-Omnium vor Ort. Filib reiste als aktueller U21-Weltmeister mit der Olympia-Delegation nach Paris und absolvierte sämtliche Trainings als Reserve-Fahrer. Zu Wettkampf-Einsätzen reichte es der grossen Schweizer BMX-Hoffnung noch nicht.

Taha Serhani – letzter Wettkampf, letztes Highlight

Der UNITED-Absolvent zeigte zum Abschluss seiner Spitzensportkarriere nochmals einen tollen Wettkampf. Der 30-Jährige gehörte zur Schweizer Equipe, die nach Tokio 2021 zum zweiten Mal in Serie den Team-Final erreichte. Eine brillante Leistung! Im Final-Wettkampf gefiel Taha mit drei guten Übungen am Sprung, Barren und Reck und trug viele wichtige Punkte zum ausgezeichnete siebten Schlussrang bei. Taha beendet damit seine Karriere im grösstmöglichen Scheinwerferlicht und einem olympischen Final. Stark, Taha!

Dominic Condrau, Rudern: A-Final, Rang 6 & Diplom!

Dominic Condrau stürmte mit dem Doppelvierer bis in den Olympia-Final der besten sechs Boote. Im Vorlauf belegte der Schweizer Vierer Rang 3. Im anschliessenden Hoffnungslauf glückte dann nochmals eine Steigerung und mit dem zweiten Platz hatten Dominic und Co. dann auch das Final-Ticket auf sicher. Ganz stark!

Im Finallauf war das Schweizer Quartett dann ohne Medaillen-Chance. Dominic Condrau, Jonah Plock, Scott Bärlocher und Maurin Lange mussten im A-Final bald abreissen lassen und erreichten das Ziel auf dem sechsten Platz.

Nils Stump, Judo: Jäh geplatzte Medaillenträume

Als Weltmeister von 2023 gehörte Nils Stump in Paris in der Kategorie unter 73 kg zum erweiterten Kreis der Medaillen-Anwärter. Der Traum vom olympischen Edelmetall platzte für den Zürcher aber bereits in seinem ersten Kampf, dem Sechszehntelfinal – und damit gleich früh wie schon bei seinen ersten Sommerspielen vor 3 Jahren in Japan.

Der 27-Jährige hatte den Kampf gegen seinen mongolischen Kontrahenten zunächst unter Kontrolle, war auch lange der aktivere Kämpfer. In der Verlängerung unterlief der Schweizer Weltnummer 3 aber der äusserst ärgerliche und schliesslich entscheidende Fehler.

Antonio Djakovic, Schwimmen: Angeschlagen alles gegeben

Der 21-jährige Ausnahmeschwimmer reiste mit Rückenwind und zwei EM-Medaillen (jeweils Bronze über 200 und 400 Freistil) ins olympische Dorf. Die Wettkämpfe in der Aqua-Arena verliefen dann aber leider nicht nach Antonios Gusto. Über 400 Meter schlug der UNITED-Absolvent, der kränkelnd und geschwächt antreten musste, in 3:49,77 Minuten an – er blieb damit sechs Sekunden über seiner Bestzeit und verpasste den Final um exakt vier Sekunden. Im 200er-Rennen klebte dann das Hundertstel-Pech an ihm. Nach den Vorläufen belegte er Platz 17; Rang 16 wäre nötig gewesen, um in die Halbfinals vorzustossen.  

Ricky Petrucciani, Leichtathletik:  Auf den letzten Drücker, dann Ersatz.

Ricky Petrucciani hat sich Ende Juli in letzter Minute für die Mixed-Staffel qualifiziert. Der Tessiner, der für kurze Zeit ebenfalls an der UNITED eingeschrieben war und im nahen Letzigrund noch immer trainiert, musste im Wettkampf dann aber mit der Reservisten-Rolle Vorlieb nehmen. Die vier Schweizer:innen liefen zwar nationalen Rekord, zur Final-Qualifikation fehlte dem Quartett aber knapp 1,5 Sekunden. Die Schweiz schloss den Wettkampf auf Platz 11 ab.

Sina Frei, Mountainbike: Nachgerutscht, Panne, Aufholjagd

Die Silbermedaillengewinnerin von Tokio rückte für eine verletzte Athletin ins Schweizer Olympia-Aufgebot nach. Ihr Cross-Country-Rennen startete dann aber schlecht. Bereits in der ersten Abfahrt bekundete Sina einen Defekt, sie fiel dadurch an den Schluss des Feldes und musste aus schlechtester Position loslegen. Bis zum Schluss arbeitete sie sich auf den 21. Platz vor.

Nadja Minder, Reitsport: früh qualifiziert, dann Reservistin

Nadja Minder hatte sich die Olympia-Teilnahme so früh wie kaum eine Sportlerin gesichert. Sie war 2022 Teil des erfolgreichen Schweizer Teams, das an der WM einen Quotenplatz holte. In Paris setzte Swiss Equestrian dann aber leider auf drei andere Reiterinnen und Reiter für das Team – Nadja blieb nur der undankbare Reserve-Platz. Einmalige Wettkämpfe waren es gleichwohl. Die Pferdesport-Wettbewerbe fanden im Schlossgarten von Versailles statt und damit vor unvergleichlicher Kulisse.

Wir gratulieren unseren Olympionik:innen ganz herzlich zur fantastischen Sportkarriere und wünschen weiterhin viel Erfolg! (13. August 2024)