Johan Jacobs nahm am Sonntag am vielleicht härtesten Eintages-Radrennen teil. Der Radprofi lag bei «Paris-Roubaix» in der finalen Phase an der Spitze, musste nach einem Defekt aber zurückstecken und beendete Johan das Rennen schliesslich als 37.
Wer Radsportler ist, träumt ein Leben lang von diesem einen Rennen – eine Mischung aus Wembley, Stanley-Cup und SuperBowl für Zweirad-Experten. Das Rennen im topfebenen Norden Frankreichs ist berühmt-berüchtigt für seine Abschnitte auf Kopfsteinpflaster. Nicht jene Promenaden, die man aus dem Zürcher Niederdorf kennt. Sondern Pfade, «Pavés» eben, die rutschig, schmierig, freundlich formuliert holprig sind und zur «Präparierung» kurz vor dem grossen Event lediglich durch Schafe und Ziegen abgegrast und «renntauglich geschleckt und gefressen» werden. Ein Gaudi für die zehntausenden Zuschauern, ein Graus selbst für die Besten der Besten Radprofis.
Zu jener Elite darf auch Johan Jacobs gezählt werden. Der UNITED-Absolvent fährt im fünften Jahr für das World-Tour-Team Movistar und erfreut sich aktuell bestechender Form. «Die finale Phase startete. Ich war super in Form und konnte vorne pushen», zeigt sich Johan zufrieden. In der Schlüsselstelle, im Wald von Arenberg, gehörte Johan zur nur noch elfköpfigen Spitzengruppe. Da wurde mit horrendem Tempo gebolzt und auf Teufel komm raus die Entscheidung forciert – und Johan hatte die passenden Beine dazu.
Ein Materialdefekt beendete dann sämtliche Ambitionen auf einen ganz persönlichen Pflasterstein – die Medaillen geniessen im Vélodrome von Roubaix noch eine ganz andere Währung. Johans Sattel brach, Ersatz war erst nach langer Warterei verfügbar. Da war der Zug nach vorne längst abgefahren. So wurde es am Schluss der angesprochene 37. Schlussrang.
Wir gratulieren Johan Jacobs zum starken Auftritt und wünschen weiterhin viel Erfolg! (8. April 2024)