Rodeln: Olympia-Ticket für Natalie Maag!

Die UNITED-Absolventin blickt auf die beste Woche der laufenden Saison zurück: Auf die Olympia-Selektion folgte wenig später der Sieg im Nationencup und der Saisonbestwert im Weltcup.

Die jüngsten Auftritte in Oberhof kommen einem Befreiungsschlag gleich. Am Donnerstag gab Swiss Olympic die Selektion für die Spiele in Peking bekannt. Am Freitag bezwang Natalie im Nationencup das gesamte Starterfeld und sicherte sich den zweiten Erfolg auf dieser Stufe. Der Nationen-Cup ist quasi das Qualifikationsrennen für die tags darauf ausgetragenen Weltcup-Events. Der Eiskanal im deutschen Oberhof scheint der 24-Jährigen bestens zu liegen. Dies bestätigte die Zürcher Oberländerin dann auch auf höchster Ebene. Der 11. Schlussrang bedeutete die beste Klassierung in diesem Winter. Auch dank diesem Erfolg kann sich Natalie nun ohne Druck auf das Saisonhighlight konzentrieren. Die Vorfreude auf die olympischen Spiele ist bereits gross: «Die Bahn ist Yanqing ist fantastisch. Die ganze Infrastruktur ist einzigartig, die Bahnkonstruktion setzt für den Rodelsport neue Massstäbe.», freut sich Natalie auf den Olympia-Wettkampf, der entgegen des Weltcup-Formats in vier statt in zwei Läufen entschieden wird.

Der Steigerungslauf

Die UNITED-Absolventin blickt auf stetig bessere Resultate in den letzten Wochen zurück. Der Start in den Olympia-Winter verlief zunächst noch nicht nach Wunsch. Bei den Weltcups in Peking (22. Rang) und Sotchi (22. & 26.) blieb Natalie noch hinter den eigenen Erwartungen. Doch die jüngsten Ergebnisse aus Altenberg (13.), Winterberg (14.) und Sigulda (16.) zeigten, dass Natalie auf Kurs ist. Der Oberhof-Wettkampf bestätigte nun ihre Fortschritte.

Leben im Eiskanal

Natalie lebt das zweite Jahr als Rodel-Profi. Seit der Absolvierung der Spitzensport-Rekrutenschule 2020 kann sie sich gänzlich auf ihren Sport konzentrieren. Dabei sind die Weltcup-Wochen zwischen November und März schon lange im Voraus und nach ähnlichem Muster durchgetaktet. Der Montag dient oft als Reise-Tag. Der «Track-Walk», das Beschnuppern der Bahn folgt am Dienstag. Am Mittwoch und Donnerstag sind die Bahntrainings angesetzt. Am Freitag folgt dann das Qualifying: je nach Weltranglisten-Position muss man sich für die Wettkämpfe auch höchster Stufe qualifizieren. Am Wochenende bilden die 2 entscheidenden Runs dann den Abschluss einer Weltcup-Station.

Wer lenkt, verliert

Beim Rodeln ist die Siegerfrage ähnlich schnell geklärt, wie bei anderen Wettbewerben im Eiskanal. Jede Lenkbewegung erzeugt Reibung und bremst damit die Fahrt. Natürlich, die «Bremsmanöver» sind von Auge nur für den Kenner wahrnehmbar. Aber wer in den Hundertstel-Krimis die Nase vorne haben will, überlegt sich jede Gewichtsverlagerung, jeden Beineinsatz auf die Lenkeisen ganz genau. Die Orientierung ist dabei das A und O. «Ich weiss auf den Millimeter genau, wo ich mit meinem Schlitten am Anfang, in der Mitte und bei der Ausfahrt einer Kurve stehen muss.

Das Diplom als Ziel

Für Peking hat sich Natalie eine Platzierung unter den ersten 10 als Ziel gesetzt. Die ersten Acht erhalten ein Diplom. «Das wäre das I-Tüpfelchen für die Olympia-Debütantin, die im Vergleich mit der Konkurrenz nach wie vor zu den noch jungen, unerfahreneren Rodlerinnen zählt.

Wir gratulieren Natalie zum Olympia-Ticket und wünschen für «Peking» und die übrigen Wettkämpfe viel Erfolg! (17.1.22).