Die Lernende der 19C holt mit dem Schweizer Doppelvierer an den U19-Europameisterschaften in München den ausgezeichneten zweiten Platz. Für Nicole endet damit eine herausragende Saison.
Der Erfolg in Bayern kam für Nicole und ihre Teamkolleginnen überraschend – obwohl die Lernende ja noch im Sommer den U19-WM-Titel in der gleichen Bootsklasse feiern konnte. In München trat das Schweizer Boot indes in neuer Formation an. In bloss vier Trainings musste eine neue Schlagfrau integriert werden. Wenn man bedenkt, in welchem Tempo und Rhythmus die Skulls (die Ruder) in Präzisionsarbeit bewegt werden, mutete eine neuerliche Spitzenplatzierung als geradezu verwegen an.
Vom Hoffnungslauf zu Medaillenträumen…
Nicole und ihre Equipe starteten dann auch ohne Druck und grössere Erwartungen – und letztlich auch harzig zu den Titelkämpfen. Im Vorlauf resultierte nur Rang 3. Damit wurde die direkte Finalqualifikation verpasst. Diese konnte über Umwegen, sprich über den Hoffnungslauf dann aber noch gebucht werden. Im A-Final vermochten Nicole und ihre drei Gefährtinnen dann aber eine zünftige Schippe drauflegen. Im Vergleich zu den ersten Runden bewältigte das Schweizer Boot die 2000 Meter lange Strecke elf Sekunden schneller und forderte Europas Elite in einem spannenden, hochstehenden Rennen. In der Endabrechnung reichte es hinter dem starken rumänischen Vierer sensationell zum zweiten Platz. Nicole und Co. hielten auf den letzten Metern die heranbrausenden Italienerinnen um wenige Zehntel in Schach und belohnten sich mit der Silbermedaille.
… und nun ins Haifischbecken
Für Nicole Schmid war es der Abschluss einer höchst erfolgreichen Saison. In den Wintermonaten erwies sich die UNITED-Lernende auf dem Ergometer als stärkste Schweizer U19-Ruderin und sicherte sich den indoor-Meistertitel. Im Sommer folgte dann der WM-Coup mit dem Goldgewinn. Zwischen WM und EM trumpfte Nicole überdies auch noch an den Schweizermeisterschaften auf. Und nun in München folgte quasi das Schlussbouquet. Es war für Nicole die Abschiedsvorstellung auf Stufe U19; sie rückt auf die kommende Saison altersbedingt in den U23-Bereich und taucht damit ins «Haifischbecken». Haifischbecken deshalb, weil sie sich in der höchsten Nachwuchs-Kategorie gegen teils vier Jahre ältere Konkurrentinnen beweisen. Ob die bald 18-Jährige dann weiterhin im Doppelvierer startet, ist derzeit ungewiss. Zum einen verfügt die Schweiz in dieser Sparte bereits über ein grosses, schlagkräftiges Team. Zum anderen dürfte der neue Nationaltrainer und Verbandsfunktionäre weitere Ideen und Inputs mit Nicole diskutieren, um deren grosses Repertoire auch mittel- und langfristig zu entfalten.
Wir gratulieren Nicole und dem erfolgreichen Doppelvierer herzlich zum Vize-Europameistertitel und wünschen weiterhin viel Erfolg! (12.10.2021)