Das Frühlingshalbjahr war das wohl aussergewöhnlichste Semester für die UNITED in ihrer fast zwanzigjährigen Geschichte. «Corona» sorgte kurz vor den Frühjahrsferien für eine Zäsur und stellte den «normalen» Schulbetrieb zunächst ein und dann grundlegend um. Es waren Herausforderungen und Chancen gleichermassen – ein Rückblick.
Während 10 Wochen präsentierten sich die UNITED-Räumlichkeiten in St. Gallen, Winterthur und Zürich verlassen. «Corona» sorgte für zweieinhalb Monate Fern- bzw. Heimunterricht. Dank «Teams», dem seit langem intensiv genutzten «Moodle» und einer Extra-Portion Selbstdisziplin konnte der Unterricht und die Einhaltung des Lehrplans gleichwohl durchgeführt bzw. sichergestellt werden. «Der Wechsel ins «Home-Schooling» gelang uns gut, wir haben aus dieser anspruchsvollen Phase viel gemacht», blickt Schuldirektor Tobias Rohner zufrieden auf diese erste Corona-Sequenz zurück. Alternative Unterrichtsformen konnten umgesetzt, neue Medien, Lehrmittel und Arbeitsprogramme eingesetzt werden.
Die bis dahin unbekannten Lehrformen erforderten von allen Beteiligten eine gewisse Flexibilität. Viele Lernende machten in Sachen Selbständigkeit und Eigeninitiative einen ordentlichen Schritt nach vorne. Da und dort entstanden auch komisch-heitere Momente. So kam es, dass Lernende aus dem Wartezimmer des Physiotherapeuten oder in der Pause des Radtrainings online-Teachings besuchten. Sporttalente, die aufgrund ihrer Sportverpflichtungen etwa Prüfungstermine nicht wahrnehmen konnten, waren an Feiertagen oder weit nach Sonnenuntergang bereit zur Nacharbeit und erfüllten so ihre Pflichten. Der Online-Unterricht mit längeren und langen Vortragssequenzen brachte darüber hinaus aber auch einen Vorgeschmack auf mögliche zukünftige Lernsettings.
Seit Anfang Juni und der dritten Lockerungsetappe des Bundesrates kehrten die Lernenden in die UNITED-Schulzimmer zurück. Im Halbklassenunterricht, sortiert nach den jeweiligen Profilen und während zwei oder drei Tagen pro Woche (je nach Profil) kamen die Lernenden wieder zu Präsenz-Unterricht. Aufträge, Hausaufgaben und Projektarbeiten ergänzten den Unterricht vor Ort. «Dieser zweite Turnus empfand ich als noch herausfordernder. Die Lernenden waren zwar kurz da, stieben aber dann doch schnell wieder davon.», resümiert Rohner. Die Vorgaben zur Notengebung aus der Politik, wonach sämtliche Lernende definitiv ins nächste Semester promoviert würden, dürften ihre Konsequenzen erst im kommenden Semester zu Tage fördern. «Da kommen anspruchsvolle Aufgaben auf unsere Lehrpersonen, aber auch auf unsere Lernenden zu.», blickt der Schuldirektor voraus.
Die letzte Erinnerung ans «Corona-Semester» ist dann aber wieder eine durchwegs positive. Anfangs Juli schlossen in St. Gallen und Zürich über 80 Lernende ihr Qualifikationsverfahren erfolgreich ab – so viele wie noch nie. Damit geht ein in allen Belangen aufregendes Semester mit einem grossen Highlight zu Ende.