Motocross: Mike Gwerder und die Tour d’Europe

Das Motocross-Talent geht für seine Sportkarriere weite Wege. Seine «Kampfbahnen» liegen in diesem Jahr in Spanien, Lettland, Deutschland und Italien. Der Lernende der 19A will sich in dieser Saison in den Top Ten von Europas besten U23-Fahrern etablieren.

Mikes sportliches Zuhause sind die oftmals matschigen, vielfach staubigen, aber immer höchst spektakulären Offroad-Rundkurse in den Motocross-Eldorados. Die Pisten erweisen sich manchmal als schmierig-rutschig, sie sind zu weilen gezeichnet durch knietiefen Fahrrillen, laden dann und wann auch trocken zur schwindlig-schnellen Rundenhetze ein. Gepaart sind die Parcours mit teilweise massiven Sprüngen, regelmässig katapultiert es Mike und seine Kontrahenten mit ihren PS-starken Boliden zwanzig, dreissig Meter durch die Luft.

Mike startet in der Kategorie EMX250. Das Fahrerfeld dort ist multinational und hochkompetitiv. Daran änderte auch eine Regeländerung vor zwei Jahren nichts. Seither gibt es in Mikes Rennklasse eine Art Altersdeckel. Wer 23 wird, muss künftig in einer anderen Serie starten. Das eröffnet jüngeren Cross-Talenten verstärkt Perspektiven und Plätze in einem der wenigen Profi-Teams. Derzeit begünstigt der neue Passus die Chancen des 17-Jährigen. Als einer der jüngsten im Fahrerfeld mischt der Zürcher Unterländer bereits im vorderen Mittelfeld mit. Die Alters-Guillotine braucht den UNITED-Lernenden noch nicht zu kümmern. Wenngleich die aktuelle Saison noch in vollem Gange ist, ist der Bewerbungskampf um einen „Sattel“ bei einem ambitionierten Rennstall fürs kommende Jahr längst lanciert. „Es gibt derart viele starke Fahrer, da wird es schwierig genug, auch 2021 Unterschlupf zu finden“, steckt Mike die weitere Zukunft ab. Entsprechend hegt der UNITED-Lernende auch keine mehrjährigen Zukunftspläne. „Ich schaue von Saison zu Saison“.

Als grösster Erfolg sticht der 3. Platz bei der letztjährigen Junioren-Europameisterschaft heraus. Bei den jüngsten Events im lettischen Kegums reihte sich Mike drei Mal unter den ersten Zwanzig ein. Dies entsprach in etwa den Erwartungen des Motocross-Talents. Im Gesamtklassement belegt der einzige Schweizer in dieser Motorklasse derzeit Rang 21. Ende September führt die EMX-Tour weiter nach Mantua in Norditalien, nach Spanien und schliesslich Belgien. Hält die Aufwärtstendenz weiter an, visiert Mike die ersten Zehn an.