Der UNITED-Absolvent von 2021 feiert seinen grössten sportlichen Erfolg. Der Schweizer U23-Nationalspieler gewinnt mit GC den Pokal – und hofft auf das ultimative Happy-End seiner Karriere.
2000 lautstarke, mitreissende Fans sorgten in der altehrwürdigen Wankdorf-Halle für ein Unihockey-Fest. «Dass die Stimmung derart elektrisierend werden würde, konnte ich mir nur erträumen. In Sachen Atmosphäre war der Cup-Final das Highlight meiner Karriere», lässt der 21-Jährige den letzten Samstag Revue passieren.
Natürlich trug auch der Spielverlauf zum Hühnerhaut-Feeling bei Moritz und seinem Team bei. GC, Qualifikationssieger und als Favorit gestartet, riss das Zepter von Beginn weg an sich, traf im ersten Drittel gleich drei Mal. Den dritten Treffer markierte Moritz kurz vor der Sirene persönlich. «Wir konnten unseren Game Plan auch im zweiten Abschnitt durchziehen, das 4:0 gab uns weiter Sicherheit.». Im letzten Drittel wurde Widersacher Rychenberg Winterthur auf Distanz gehalten. Die Eulachstädter, bei denen die beiden UNITED-Lernenden Kimo Oesch und Severin Ott eine gute Partie zeigten, gingen in der Schlussphase volles Risiko, ersetzten den Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler und fingen sich dadurch noch weitere Gegentreffer ein.
Das Endresultat von 9:3 ist (zu) deutlich, noch in der Regular Season verliefen die Begegnungen zwischen GC und Rychenberg äusserst ausgeglichen. Zwei Mal ging es in die Verlängerung, wo GC zwei Mal die Oberhand behielt. GC kümmert dies freilich wenig. Im Anschluss an die Partie war es dem UNITED-Lernenden vorenthalten, den schweren Pokal unter grossem Jubel in die Höhe zu stemmen und die Feierlichkeiten zu eröffnen.
Die Hüfte als Achilles-Ferse
Für Moritz war es das letzte Cup-Spiel auf diesem Level. Der Zürcher schlägt sich mit akuten Hüftproblemen durch die Unihockey-Einheiten – wieder. Vor drei Jahren wurde er an beiden Hüftseiten operiert, nachdem ihn Schmerzen zusehends behinderten. Seither besserte sich die Situation – bis die Verletzung im letzten Herbst wieder akut wurde. Ein MRI Anfang Jahr, intensive Gespräche mit Chirurgen und Sportärzten brachten nun Gewissheit. Der Knorpelschaden ist irreversibel, Arthrose droht, Alltagsbeschwerden sind wahrscheinlich, wenn Moritz sein Sportpensum nicht umgehend drosselt. So ist die aktuelle NLA-Saison Moritz’ letzte. Der Kaufmann, der zurzeit im 70% einem Beruf abseits der Hardau-Halle nachgeht, bestreitet noch die anstehenden Playoffs und tritt dann von der Spitzensport-Bühne ab.
«Dä Letscht» – das Ende ist nah
Noch packt Moritz seine Trainingstasche aber weiterhin fünf Mal wöchentlich und stellt seinen Mann in den Wochenend-Spielen. Am ersten März-Wochenende sind nun die ersten Playoff-Runden angesetzt. Qualifikationssieger GC fordert das siebtplatzierte Uster; Rychenberg Winterthur, die Nummer 5 des Grunddurchgangs, bekommt es mit Zug zu tun. Gewinnen die beiden Teams mit UNITED-Verstärkung ihre Serien, käme es im Halbfinal dann zum abermaligen Duell GC vs. Winterthur oder Wenk vs. Ott&Oesch. So oder so endet die Saison am 23. April mit dem Super-Final. Ein einziges Finalspiel entscheidet über die Meisterschaft – für Moritz wär’s ein märchenhafter Abschied aus dem Leistungssport.
Wir gratulieren Moritz zum Cup-Sieg! Dem UNITED-Trio drücken wir für die Playoff-Aufgaben die Daumen – viel Erfolg! (28.2.)