Western Riding: Tatjana Sidler wird Vize-Europameisterin!

Die Lernende der Winterthurer Abschlussklasse verfehlte an den Europameisterschaften im deutschen Kreuth Mitte August die Titelverteidigung denkbar knapp. Am Ende wurde es in der Disziplin Horsemanship die Silbermedaille.


Vom 5.-14. August fand auf dem Gut Matheshof in Kreuth, der grössten Reitsportanlage Europas, die 32. Europameisterschaften im Western Riding statt. In den Vorläufen wurden an den ersten sieben Wettkampf-Tagen die besten europäischen Reiter jeder Disziplin ermittelt. Diese traten dann am Finalwochenende vom 12.-15. August gegeneinander an, um die Medaillengewinner jeder Disziplin zu ermitteln.

Bei bis zu 200 Teilnehmern wird pro Tag jeweils bloss eine Disziplin absolviert. Ein wichtiger Part erfolgt indes bereits vor dem ersten Galopp. So müssen auch die Pferde in die «Maske». Am Tag vor dem ersten Wettkampf werden die Vierbeiner sonntäglich rausgeputzt. Zu einem gelungenen Pferde-Look zählen nebst Haar-Extensions, geflechteten Mähnen auch lackierte Hufe und polierte Sättel für die Reiter.

Wer nun an überschaubare Anlässe im Dorfidyll denkt, irrt. Zwar zählt das Western Riding hierzulande zu den Randsportarten. Gewaltig anders sieht es jedoch andernorts aus. In Europas führenden Nationen Deutschland und Italien locken die Veranstaltungen gehörig Publikum an. Gar mit Massenevents sind die Anlässe in Nordamerika zu vergleichen. Die dortigen Western-Riding-Anlagen können auf eine deutlich grössere und bessere Infrastruktur zählen. Die Wettkämpfe sind in den USA und Kanada gar Teil der Kultur und werden von der Gesellschaft, aber auch der Wirtschaft kräftig alimentiert. Gewöhnlich sind die «Western Riders» dort Vollprofis. Das führt zu gewaltigen Dimensionen. Einzelne Rides locken mit siebenstelligem Preisgeld; Spitzenkönner spezialisieren ihre Einhufer auf einzelne Disziplinen und greifen je nach Disziplin auf andere Pferde zurück.

Das Westernreiten ist eine Reitsportsparte, die sich an die Arbeitsweise der Cowboys anlehnt. Unschwer zu erahnen, dass das Westernreiten seine Ursprünge in den USA hat. Der Wettkampfsport ist unterteilt in zahlreiche Disziplinen

Tatjana reüssierte ein weiteres Mal in ihrer Parade-Disziplin, dem Horsemanship. Dabei werden die Leistungen des Reiters beurteilt. Zur Bewertung kommen unter anderem die Hilfengebung und die Haltung des Reiters während der einzelnen Lektion. Die verlangte Aufgabe muss sehr exakt ausgeführt werden, was eine enorme Kontrolle des Pferdes voraussetzt. Es sind wenig spektakuläre, dafür aber sehr anspruchsvolle Manöver, die an Pferd und Reiter gestellt werden. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, von denen der erste zu 80 % in die Wertung eingeht. Im ersten Teil absolviert der Reiter eine zumeist kurze, aber umso exakter auszuführende Einzelaufgabe, die auch Pattern genannt wird. Der zweite Teil, die Railwork, der zu 20 % in die Wertung einfliesst, entspricht einer Pleasure-Prüfung

Wir gratulieren Tatjana zur EM-Silbermedaille und wünschen weiterhin viel Erfolg. (31.8.22)

Quelle: https://www.swisswesternhorse.ch/die-disziplinen/